Eine Wiese
Die Hitze hat sich ganz langsam angefangen zu verziehen während der Wind aus Westen weht.
Die Sonne geht gerade hinter den Hügeln des Pfälzer Walds unter. Oder vielleicht auch einfach hinter dem Horizont oder den Türmen der BASF. Ich schaue nicht nach, weil ich mich mit dir unterhalte.
Wir sitzen da, inzwischen sind wir aus dem Schatten in die letzten Strahlen der Abendsonne gerückt. Unser zweiter Wein des Tages liegt im Gras, er ist fast leer und das merke ich auch. Die Badmintonschläger sind längst vergessen, während die Nacht den Himmel erst Orange, dann dunkelblau und schließlich schwarz anmalt.
"Hast du als Kind eigentlich viel die Sterne angeschaut?" frage ich dich und lege mich ins Gras. Ich mache das viel zu selten, einfach so in die Nacht hochblicken, denke ich und freue mich, dass du dich neben mich legst.
"Nicht wirklich. Und du?" fragst du mich, worauf ich nicke und versuche die letzten Reste meines Wissens über die Sternenbilder zusammenzukratzen die am Himmel auftauchen als würde jemand langsam einzelne Glühbirnen anschalten.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass es über dem Schloss beginnt heller zu werden. Kurz rätsle ich und erinnere mich dann.
"Guck mal, da geht gleich der Mond auf!" sage ich und setze mich auf. Du drückst dich ebenfalls nach oben und plötzlich fällt mir auf wie nah du bei mir sitzt. Unsere Schultern berühren sich und ich spüre deine Fingerspitzen an meinen.
Ich beiße mir auf die Lippe und sage "wir sollten das nicht tun". Du nickst, ziehst dich aber nicht weg. Der Mond beginnt langsam einen ersten Blick hinter dem Schloss hervorzuwerfen.
"Aber ich mag dich. Du bist toll und ich bin gerne mit dir zusammen. Das heißt nicht, dass ich mit dir ins Bett will, aber... Du bist einfach spannend und toll."
Während der Mond langsam sich hervorschiebt lässt du deinen Kopf auf meine Schulter fallen. "Ich mag dich auch." sagst du leise und sanft.