Mal wieder Ärger mit KK

Hey liebe Community, nachdem ich eine Weile nur lesend hier war, möchte ich nun auch etwas beitragen bzw. los werden. Zu mir, ich bin 45, mtf aber noch immer überwiegend stealth. Coming Out fordert mich mehr als gedacht.

Seit 1,5 j nutze ich Erg.-Ausweis, insbesondere in medizinischen Einrichtungen, wo ich aus verschiedenen Gründen häufig hin muss. Wird überall kommentarlos übernommen, was mich voll freut. Inzwischen kommen Fragen wie: "wann übernimmt den die Krankenkasse endlich den neuen Namen?" "Warum machen die das nicht?" Und genau das soll mein Thema hier sein. Vor 1 Jahr telefonierte ich mit der KK und bat um gendernetrale Anrede (aber mit deadname). Reaktion war okay, wäre möglich, aber nur bei "selbstgeschriebenen" Briefen, nicht bei automatisch generierten. Soso, komisch, habe mich zunächst damit abgefunden. Weil ich hier und anderswo gelesen habe, dass Kassen teilweise auch so neue Namen übernehmen hatte ich letzte Woche Erklärung abgeben mit Hinweis auf Erg-Ausweis. Antwort besagte, dass immer dann, wenn Änderungen in den Personendaten erfolgen sollen, von denen eine Auskunft von der Meldebehörde eingeholt werde. Daher wäre abweichende Angabe, also anderer Name und Personenstand, nicht möglich, wenn dieser nicht offiziell geändert sei. 😡 Ich meinte, wenn dieser Abgleich so wäre, hätten die auch bemerkt, dass ich offiziell einen 2. Vornamen habe, den ich nie nutze (auch nie wollte). Deswegen gebe ich den auch nie an. Ich ahnte nicht, dass ich mir dadurch ein sch** Eigentor geschossen habe, denn ganz offensichtlich hatte die KK nix besseres zu tun, als augenblicklich eine Auskunft einzuholen und schickten mir umgehend eine neue Versichertenkarte mit beiden Vornamen zu 🤬 alles in 3(!) Tagen!! Oder Zufall? Dazu im Schreiben "Guten Tag Nachname, ..." Voll super entgendert, ganz großartig 🤬🤬🤬

Es handelt sich übrigens um eine regionale BKK. Sie scheint prinzipiell trans offen, z.b. taucht sie auch bei sanssouci auf. Ich deute das als positives Signal. Mehr Anzeichen kann ich nicht sagen, habe noch keine Kostenerstattungen beantragt. Geht in Kürze auch damit los.

Mir ist klar, dass ich kein Anspruch auf Namensänderung habe, bevor dieser offiziell geändert wurde. Aber wie kann ich dennoch mehr Nachdruck verleihen? Technisch sind das einfach nur 2 Mausklicks, kann mir niemand was anderes erzählen. Und rechtlich absolut zulässig. Laut BGB muss der Name nicht überein stimmen.

Gestern hatte ich wieder eine Reaktion an die KK geschrieben, dass ich das den Umständen entsprechend extrem verletzend finde und ich von medi-Unternehmen mehr Verständnis erhofft hatte. Plus Hinweise auf vorliegende Diagnosen und Indikation. Hoffentlich war das nicht zu viel vent, dass die jetzt trotzig werden!?! Die offizielle Namensänderung wollte ich noch etwas aufschieben, bis sich rechtlich einige Fragen geklärt haben (gender-namens-Bezug, Anzahl Vornamen u.a.). Bislang klappte mit Erg.-Ausweis alles. Vermutlich werde ich das nun doch forcieren müssen. Aber das führt im privaten Umfeld zu Konsequenzen, aber das ist eine andere Geschichte....